Podiumsdiskussion am ZEW Mannheim zur Kontaktzeit in der hausärztlichen Versorgung (18.10.2023)

Am 18.10.2023 fand die Veranstaltung "Europäische Gesundheitsversorgung im Fokus – Kontaktzeit in der hausärztlichen Versorgung" in den Räumlichkeiten des ZEW Mannheim statt. In diesem Rahmen wurde zunächst eine kürzlich durchgeführte, von der Strube Stiftung geförderte Untersuchung vorgestellt, welche die Kontaktzeit zwischen Arzt und Patient in der Hausarztpraxis in verschiedenen europäischen Ländern analysiert und vergleicht. Unter der Moderation von Simon Reif aus der Forschungsgruppe "Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik" am ZEW folgte im Anschluss eine lebhafte Podiumsdiskussion mit Beteiligten aus verschiedenen Perspektiven der hausärztlichen Versorgung.

Auch die SüdpfalzDOCs waren hierbei mit ihrem Vereinsvorsitzenden Dr. Jonas Hofmann-Eifler vertreten, an weiteren Teilnehmern waren Frau Dr. Barbara Römer (Hausärzteverband Rheinland-Pfalz), Kai Sonntag (KV BW) und Karsten Menn (BARMER) an diesem Abend  zu Gast.

Zunächst stellte die Forschungsgruppe vom ZEW die Ergebnisse ihres Projektes vor: Deutschland unterscheidet sich von anderen europäischen Ländern unter anderem dadurch, dass die Arztkontakte in der hausärztlichen Praxis in aller Regel kurz, dafür aber insgesamt häufiger sind als in anderen europäischen Staaten. Ursachen hierfür liegen laut der Erhebung vor allem in der Art der Vergütung im jeweiligen Gesundheitssystem, insbesondere im Unterschied zwischen einer Vergütung per Kopfpauschale oder per Fee-for-service. 

In der anschließenden Podiumsdiskussion entstand ein reger Austausch zu diesen Untersuchungsergebnissen, gestützt durch eigene Erfahrungen aus der praktischen ärztlichen Tätigkeit, der Sicht der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen. Mögliche Ansätze für künftige Reformen sowohl im Hinblick auf die Vergütung der Gesundheitsversorgung als auch mögliche Umstrukturierungen der Patientenversorgung selbst wurden hierbei diskutiert - allesamt mit dem Ziel, langfristig eine nachhaltige, qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu schaffen bzw. zu erhalten.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion konnten wir miteinander bei einem informellen Empfang mit anderen Teilnehmern der Veranstaltung und den Wissenschaftlern des ZEW ins Gespräch kommen und in diesem Rahmen Anknüpfungspunkte für weitere gemeinsame, auch inter- und transdisziplinäre Projekte und Zusammenarbeiten schaffen. 

Luisa Bade

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